Freitag, 10. Juli 2015

Wildkräuter-Aussaat... oder "Ich ess´ Blumen"...

Wildkräuter sind im Trend. Die einen verstehen unter Wildkräuter eine vornehm klingende Bezeichnung für Unkraut, die anderen wissen schon, dass man solche Kräuter auch einfach aufessen kann. Ich habe es vor ca. zwei Jahren erstmals auf Facebook mitbekommen. Damals postete ein Bekannter von mir Fotos seines Wildkräuter-Salats. Mein erster Gedanke war "Komm´ künftig zu uns, iss´ unser Unkraut"... Er zeigte damals einen Salat mit Kräutern, die er beim Joggen im Park gesammelt hatte. Kräuter aus dem Park sind mir hier in Berlin aufgrund der zahllosen Hunde doch nicht ganz geheuer, aber essbare Wildkräuter und Blumen aus dem Garten oder Balkonkasten wollte ich auch gerne probieren.


Im Rahmen eines Produkttests bekam ich im Frühjahr ein Testpaket mit Samen von Neudorff zugeschickt. Neudorff kenne ich schon lange, den Dünger nutze ich regelmäßig. Dass sie nun auch Samen im Programm haben, wusste ich noch gar nicht. Mittlerweile habe ich ihn aber auch im Gartencenter gesehen.

Ich bekam zum einen eine Packung Wild-Salat zugeschickt. Hierin enthalten sind mehrere ein-und mehrjährige Arten, darunter Wilde Rauke, Krauser Basilikum, Hirschhornwegerich, Spitzwegeich, Sauerampfer und Wiesenknopf. Abgebildet sind auf der Packung auch Ringelblumen. Die Packung enthält zwei Portionsbeutel, ein Beutel reicht für einen Balkonkasten.

Die zweite Probepackung enthält Samen für essbare Blumen. Hierin sind Wildstiefmütterchen, Kornblumen, Ringelblume, Borretsch, Schabziger Klee und Fruchttagetes enthalten. Ein Beutel reicht für einen Balkonkasten.

Ich habe die Samen auch in Balkonkästen gegeben. Da es sich um sehr roboste Wildkräuter handelt, verbreiten sie sich meiner Erfahrung nach im Garten stark von allein, so dass ich sie lieber nur auf einem "eingezäunten Terrain", also hier in einem Balkonkasten haben möchte und auch versuchen werde, das Umherfliegen von Samen weitgehend zu vermeiden. Ich hatte schon einmal zumindest Wildrauke und Borretsch im Garten - es sah sehr schön aus, schmeckte auch, aber es verbreitete sich stark.

Ausgesät habe ich die Samen am 15.April. Vorher empfand ich nachts als noch zu kalt, um draußen etwas in Balkonkästen zu säen.

Es dauerte recht lange, bis der Sommer so richtig Fahrt aufnahm und so dauerte es auch, bis die Wildkräuter wuchsen. Leider sind nur in einem der Kästen Blumen gewachsen und zwar die Mischung für essbare Blumen. Das bessere Bild zeigt sich in diesem Kübel, in dem wir ebenfalls eine Samen-Mischung verteilt haben.


Die blühen nun und das in allen Farben. Kornblumen sind dabei, Tagetes und einige Blumen, die ich gar nicht zuordnen kann. Und kann man die wirklich essen? Ich gebe es zu, es sieht im Salat klasse aus, aber eine gewisse Hemmschwelle ist im Kopf vorhanden, frei nach Motto "Blumen isst man nicht". Habt man die aber überwunden, schmeckt so ein Blütensalat wirklich gut und sieht vor allem auch sehr dekorativ aus.

3 Kommentare:

  1. Hi, ich habe vor kurzem auch unser erstes Unkraut aufgegessen :-) Lila Gartenmelde habe ich gesät und als sie im Gemüsegartenbeet aufgegangen ist, habe ich die Blätter probiert. Dann habe ich auch die grüne Gartenmelde, die als Unkraut wild im Garten aufgeht, probiert und fand sie auch sehr gut. An mehr habe ich mich noch nicht rangetraut irgendwie, auch wenn ich weiß, dass man so einiges essen kann. Spannende Sache!
    Viele Grüße
    Doris

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    1. Hallo Doris, es ist erstaunlich, dass man sich dann doch nicht so richtg traut, die Blumen einfach zu essen. Mir geht es so mit Gänseblümchen. Sie sollen essbar sein, aber ich bekomme sie beim allerbesten Willen nicht herunter.
      Viele Grüße
      Amélie

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  2. Hi! Magst Du bei meiner Samentausch-Aktion mitmachen? https://pingaga.wordpress.com/2015/09/06/pflanzensamenkreiselei-2015/

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