Dann geht es im Normalfall irre schnell los. Und genauso auch wieder vorbei. Lange Stängel, die die Pflanzen nicht halten und keine brauchbare Pflanzen. Ich kenne einige, die aus diesen Gründen wieder zum Kauf von Jungpflanzen übergegangen sind.
Der Grund für das Problem ist im Prinzip schnell erklärt: es ist meist zu warm und zu dunkel. Auch wenn die Sonne draußen scheint, es reicht in den seltensten Fällen. Früher, als wir ein Südfenster hatten, ging es, wenn man die kleinen Gewächshäuser so hoch auf dem Fensterbrett aufstellte, dass auch der Rahmen keinen Schatten machte, ganz gut. Jetzt haben wir aber einen Balkon und der sorgt für zu viel Schatten.
Aber wir möchten es noch einmal versuchen und eigene Jungpflanzen ziehen. Deshalb habe ich nun eine Pflanzenlampe gekauft. Die Auswahl war groß und zu meinem Erstaunen auch günstiger als vermutet. Einige Lampen, die es bei einem großen Onlinehändler gab, kamen aus China und sahen aus wie kleine Schreibtischlampen. Das war mir etwas klein, sie reichen vermutlich nur für ein Zimmergewächshaus oder gar nur einen Topf. Also habe ich weitergesucht und mich letztlich für die Bluesea Pflanzlampe entschieden. Ich vermute, auch sie stammt aus China, die Beschreibung bei amazon klingt mehr als holprig.
Im Prinzip ist es nur eine Art große Glühbirne, sie passt in eine Standardfassung (E14) und ist recht groß. Wobei man sagen muss, dass der Lichtkegel nicht beliebig groß ist, es werden bei uns vier kleine Zimmergewächshäuser beleuchtet, die alle auf einem LACK Tisch von Ikea stehen. Im Prinzip werden nur zwei der Gewächshäuser sehr gut beleuchtet. Aber für die anderen reicht es auch noch.
Das Licht ist lila. Einige LEDs sind rot, andere blau. Es soll gut sein für die Photosynthese. Im Zimmer ist es schon gewöhnungsbedürftig und man sollte es in eine Ecke stellen, in der man sich wenig bzw. nicht aufhält. Im Prinzip wäre der Keller da wohl doch die bessere Option.
Es gibt die Lampe in verschiedenen Stärken von 5 bis 24 W, ich habe mich für letztere entschieden. Gekostet hat sie 16,99 Euro, Versand kam in dem Fall nicht dazu. Bestellt habe ich bei amazon.
Die Lampe leuchtet bei uns morgens von ca. 6:30 bis 10 Uhr, dann wieder abends ab 16 Uhr bis ca. 20 Uhr. Nachts ist es dunkel und am Tage scheint die Sonne bei uns ins Wohnzimmer, da brauchen wir die Lampe nicht. Da die Lampe in eine Standardfassung passt und an die Steckdose angeschlossen ist, kann man hier wunderbar mit Zeitschaltuhr arbeiten.
Die Lampe macht einen solide verarbeiteten Eindruck. Dennoch ist mir teilweise nicht geheuer, sie ganz ohne Aufsicht leuchten zu lassen. Aber vermutlich ist dies nur Kopfsache.
Noch besser wäre es vermutlich für den Pflanzerfolg, wenn die Pflanzen auch kälter stünden, aber wir haben keine Möglichkeit, sie kälter zu stellen. Im Keller haben wir keine Steckdose.
Und bisher sieht es auch im relativ warmen Zimmer recht vielversprechend aus. Ich habe vor ca. 10 Tagen Gurken und Tomaten gesät und zunächst die Deckel der Zimmergewächshäuser geschlossen gehalten. Sobald die ersten Pflanzen gekeimt hatten - dies dauerte nur wenige Tage, habe ich die Deckel abgenommen, um nicht mehr so ein extremes Treibhausklima zu haben. Seitdem stehen die Gewächshäuser ohne Deckel und nun eben mit Lampe darüber im Wohnzimmer und die Pflanzen wachsen sehr gut. Schön kompakt und kräftig grün, vor allem die Gurken sehen vielversprechend aus, aber auch die Tomaten bekommen gerade ihre ersten richtigen Blätter.
Ich werde berichten, wie unser Experiment Pflanzenlampe bis zum Auspflanzen weitergeht.
6 Tage alte Gurken - und Tomatenpflanzen |
Nun erst verstehe ich, warum in meiner Nachbarschaft in den letzten Monaten plötzlich die Mode aufkam, farbige Lampen in den Zimmern leuchten zu lassen! Ich habe mich gefragt, wunder, was das ist! Schade, dass ich kein Bild hier einfügen kann, denn ich habe ein Bild mit einem Lila und einem blauen Zimmer hier bei mir gegenüber. Viel Glück mit dem Licht. Ich kann mich vorläufig nicht daran gewöhnen, obgleich ich weiß, dass Du es richtig machst. Ich habe es so gemacht, dass ich Tomaten nach dem ersten Keimen in ein Zimmer mit nur so 12-16 c gestellt habe, und, nachdem sie etwas kräftiger wurden, pikiert und eben wieder bis zum Hals in Erde. Das klappt meist. Aber, mit anderen Gemüsen habe ich tatsächlich keien Erfahrung, daher sollte ich mich nicht einmischen. Herzlich Giorgio
AntwortenLöschenHallo Giorgio,
Löschendie Variante, die Tomaten kühler zu stellen und tiefer zu setzen, klappt ja ebenfalls. Ich habe keinen Raum, in dem ich Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad bieten kann. Im Treppenhaus ginge es eventuell, aber dort ist es relativ dunkel.
Und ja, die Lampen scheinen in Mode zu kommen. Ich sehe sie auch öfter und kürzlich sah ich von der S-Bahn aus eine derart beleuchtete Hanfplantage :-O
Viele Grüße
Amelie