Wenn wir bei uns in Deutschland das
Wort „Schrebergarten“ hören, denkt fast jeder –außer ich, wie
könnte ich auch anders- an Unkraut jätende Rentner und ordentliche
Blumenrabatten. Während das Apartment im Mietwohnblock höchstens
Platz für einen klitzekleinen Blumenkasten einräumt, ist der Garten
der Luxus des Kleinbürgers. Das ist aber längst überholt; immer
mehr junge Menschen genießen das Stück Glück vom Großstadtgrün.
Wer sein Reich in vollen Zügen
auskostet, pflanzt selbst an und beobachtet die Tierwelt in und um
den Garten. Oder experimentiert, wie ich, mit eigenen Aufzuchten und
Aussaaten von Ananas,
Avocado und Erdnuss
über Tomaten,
bis hin zu Erdbeeren und Radieschen.
Woran man aber merkt, dass der Sommer
wirklich einkehrt und sich niederlässt, ist die – alle Jahre
wieder- überwältigende Blumenpracht! Blühende, duftende Sträucher
und Staudenbeete, in denen die Farben nur so explodieren. Jetzt vor
Ostern freue ich mich wieder über die vielen frischen Pflanzen, wenn
sich die Krokusse
sehen lassen und das Leben wieder einkehrt.
Weil Gärten schon seit je her als
Zufluchts- und Erholungsraum gelten, formt der Mensch seit
Jahrhunderten Landschaften und Grünflächen nach seinen Wünschen.
Auch mein „Strebergarten“ im Norden Berlins sieht jetzt nach zehn
Jahren diverser Umbauten und Umgestaltungen in etwa so aus, wie ich
mir das vorstelle.
Im Magazin der Gartenhaus GmbH habe ich
eine Zusammenstellung
skurriler Gärten und Gartenbauwerke aus ganzer Welt gefunden,
die dem ein oder anderen unter euch vielleicht eine Anregung oder
Inspiration sein kann. Die Autorin Amy Stuart, zum Beispiel, hat sich
einen eigenen „Giftplanzen-Garten“ mit über 30 giftigen
Pflanzenarten angelegt. Oder ein Hotel im Londoner Stadtteil
Paddington schmückt seine Fassade mit einem überdimensional großen,
hängenden Blumenkübel.
Ganz ungewöhnlich - und bestimmt auch
nicht in jedem Schrebergarten zu finden-, war auch mein Versuch
Baumwolle
anzupflanzen. Ende März zeigten schon einige Keimlinge Blätter!
Trotzdem: Ein eigenes Lebensgefühl mit
der individuellen Auswahl an Pflanzen und Blumen baut sich aber jeder
eigens und ganz persönlich für sich selbst an – in den eigenen,
grünen Anlagen.
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